Swisscanto: Start ins Jahr 2015 - Europa und der Bulle
Thomas Härter, Leiter Anlagestrategie bei Swisscanto
Im aktuellen Investment Update schreiben die Experten von
Swisscanto zu den Marktperspektiven im kommenden Jahr:
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im Januar mit Käufen von
Staatsanleihen zur Bekämpfung von Deflation beginnen, während die
US-Notenbank ihre geldpolitische Wende weiter sachte vorbereitet.
Im stärker werdenden geldpolitischen Spannungsfeld reagieren die
Aktienmärkte mit mehr Volatilität. Wir führen unser Übergewicht
bei Emerging-Markets-Aktien auf eine neutrale Position zurück;
unser Aktienübergewicht in Europa behalten wir bei.
Wachstumsaussichten: Grosse Divergenzen
Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2015 gemäss aktuellen Schätzungen
mit gut 3% geringfügig stärker wachsen als im vergangenen Jahr. Der
Löwenanteil des Wachstums wird auf die USA entfallen, während sich
Europa weiter an den Spätfolgen der europäischen Schuldenkrise wie
hoher Arbeitslosigkeit und drohender Deflation abarbeitet. Die EZB
gibt alles, um die Eurozone auf einen soliden Wachstumspfad zurück-
zubringen. Die Schweizer Wirtschaft kann mit einem Wachstum von 2%
rechnen. In China lässt die Wachstumsdynamik auch 2015 leicht nach
(7,2% nach 7,5%); Japan befindet sich in der Rezession.
Absturz beim Öl und beim Rubel
Extrem markante Kursbewegungen verzeichneten zuletzt das Öl und
der russische Rubel. Die Opec-Staaten fördern unverändert viel Öl
– der fortgesetzte Angebotsüberhang führte für die Sorte Brent
zeitweilig zu einem Preisverfall bis unter USD 60 pro Fass. Mit
einem derartigen Ausverkauf hatten wir nicht gerechnet. Als Folge
der Öl-Abhängigkeit der russischen Wirtschaft geriet der Rubel
unter massiven Abwertungsdruck – abermals verstärkte Sanktionen
der USA gegen Russland sorgten für noch mehr Unsicherheit.
Russlands Bürger plünderten aus Angst vor weiteren Rubel-
Abwertungen ihre Konten und kauften Sachwerte. Russland droht
unserer Ansicht nach eine Abwärtsspirale von schwacher Währung,
hohen Zinsen und tiefer Rezession.
Obligationen: Renditen sicherer Staatsanleihen nochmals tiefer
Sichere Staatsanleihen waren abermals gefragt. Die Renditen von
Schweizer Eidgenossen und deutschen Bundesanleihen sanken auf neue
historische Tiefstände. Wegen starker Kapitalzuflüsse führte die
Schweizerische Nationalbank (SNB) zur Verteidigung der Franken-
untergrenze gegen Euro sogar Negativzinsen für Einlagen der
Geschäftsbanken ein.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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