Capital | US-Inflation und Arbeitsmarktdaten stehen diese Woche im Fokus
Daniela Hathorn, Senior Finanzmarkt Analystin der Capital.com
Investmentfonds.de - Der jüngste Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte entsprach weitgehend den Erwartungen, doch die Marktreaktion war alles andere als einfach. Die Nuancen lagen in der Stimmaufteilung und der Kommunikation: Zwei Mitglieder des FOMC bevorzugten es, die Zinsen unverändert zu lassen, einer setzte sich für eine größere Senkung um 50 Basispunkte ein, und der Rest unterstützte den Konsensbeschluss. Da es weniger Gegner einer Zinssenkung als erwartet gab, werteten die Märkte das Ergebnis zunächst als leicht vorsichtigere Geldpolitik, was die Renditen und den Dollar nach unten trieb, während Aktien und Gold stiegen.
Diese erste Reaktion wurde schnell durch Jerome Powells wiederholte Bemerkung erschwert, dass die Zinsen nun „sehr nahe am Neutralpunkt“ liegen, was viele als Signal dafür werteten, dass der Senkungszyklus möglicherweise seinem Ende entgegengeht, vielleicht nur noch mit einer weiteren Maßnahme Anfang 2026. Dies steht im Widerspruch zu den Marktpreisen, die immer noch mehr als eine Senkung im nächsten Jahr und einen Leitzins zum Jahresende nahe 3 % implizieren. Die Fed scheint sich zunehmend darauf zu konzentrieren, die Arbeitsmarktlage zu entspannen, anstatt auf die Inflation, bleibt aber zurückhaltend, sich zu mehr als einer schrittweisen, datenabhängigen Lockerung zu verpflichten.
Die Projektionen der Fed unterstreichen dieses empfindliche Gleichgewicht. Für das nächste Jahr deutet die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen auf stärkeres Wachstum, weitgehend stabile Arbeitslosigkeit und niedrigere Inflation hin, wobei im Wesentlichen auf einen KI-getriebenen Produktivitätsschub gesetzt wird, der es der Wirtschaft ermöglicht, "heiß zu laufen", ohne den Preisdruck erneut anzufachen. Die Aktienmärkte spiegeln diese Spannung wider: Der S&P 500 bewegt sich innerhalb einer Spanne, der NASDAQ konnte keine neuen Höchststände erreichen, während der Dow und Small Caps von einer Rotation in zyklische und Value-Sektoren profitiert haben. Investoren bleiben vorsichtig gegenüber überbewerteten KI- und Mega-Cap-Technologieaktien und erweitern ihre Anlagen vor 2026, wobei die zentrale Frage nun ist, ob die bevorstehenden Unternehmensgewinne – und die reale KI-Einführung – die aktuellen Bewertungen bestätigen können. Wenn die Produktivitätsgewinne später oder schwächer als erhofft eintreffen, dürften sowohl die politischen Erwartungen als auch die Aktienbewertungen einer Überprüfung unterzogen werden.
In der Zwischenzeit wird uns der Wirtschaftskalender diese Woche beschäftigen. Auf der US-Seite ist dies der erste Monat mit normaler Datenveröffentlichung nach der Unterbrechung der staatlichen Daten. Der Zeitplan umfasst PMIs, die US-Verbraucherpreise (CPI) und Beschäftigungsdaten für November sowie die PCE-Inflation für Oktober, die weiterhin leicht verzögert ist. Die Arbeitsmarktzahlen werden besonders genau beobachtet, angesichts der klaren Schwerpunktverlagerung der Fed hin zum Beschäftigungsaspekt ihres Mandats. Ein schwächerer Arbeitsmarkt und moderate Inflation könnten die Märkte dazu ermutigen, die Erwartungen für die nächste Zinssenkung vorzuverlegen, die derzeit nach den Zinssitzen im Januar und März mit April als nächstem „live“-Meeting gesehen wird, die Hoffnungen auf ein „Santa-Rally“ bei Aktien unterstützen, den US-Dollar weiter unter Druck setzen und die bullische Erzählung für Gold verstärken, das bereits nahe Rekordhöhen gehandelt wird.
Auf der Inflationsseite wird auch die Dynamik zwischen CPI und PCE eine Rolle spielen. Die neuesten Daten zeigten PCE bei 2,8 % und CPI bei 3 % in den zuletzt verfügbaren Werten. Ein Rückgang des CPI unter 3 % bei gleichzeitig stabilem PCE würde wahrscheinlich als Bestätigung dafür gewertet werden, dass der Disinflationsprozess wieder auf Kurs ist – ein weiterer Rückenwind für risikobehaftete Assets.
Hinweis:
Diese Aussagen in dieser Nachricht stellen keine Anlageberatung dar. Eine individuelle Anlageberatung gibt es unter https://www.investmaxx.com, hier kommt man in den Genuss von wachstumsstarken Weltmarkt-Portfolios zur Vermögenssicherung vor Krisen und Inflation auf der Basis von ETFs und Investmentfonds.- Ende der Nachricht
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