Fidelity: Korrektur oder Trendumkehr an den Aktienm�rkten?

K�ln, den 20.08.2014 (Investmentfonds.de) -

Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, schreibt in einem aktuellen Marktkommentar: - Geopolitische Zuspitzung: Dramatische Schlagzeilen, aber eher geringe Auswirkung auf die Wirtschaft - Quantitative Lockerung in der Eurozone w�nschenswert - Auch die 1921 und 1982 begonnenen Bullenm�rkte legten nach f�nf Jahren eine Verschnaufpause ein, bevor sie weiter stiegen "Sie sind vorbei: Das ist das Beste, was sich �ber die vergangenen beiden Wochen an den Aktienm�rkten sagen l�sst. Ganze 4 Prozent hat der US-Index S&P 500 in gerade einmal elf Handelstagen von seinem Allzeithoch nachgegeben. Das erf�llt die g�ngige Definition einer Korrektur mit 10 Prozent Kurseinbu�en schon fast zur H�lfte. Der deutsche Markt hat diese Marke sogar geknackt. Aber wie wird es weiter gehen? Ist das nun die gesunde Konsolidierung nach f�nf Jahren mit Gewinnen, die den Weg f�r eine Wiederaufnahme des Bullenmarktes freimacht? Oder der Auftakt zu einer ernsteren Entwicklung? In der vergangenen Woche hat sich die geopolitische Lage zugespitzt. Pr�sident Obamas Zustimmung zu Luftangriffen im Irak und Russlands Gegensanktionen zur Politik des Westens sind zwar f�r dramatische Schlagzeilen gut. Sie haben aber eher geringe Auswirkungen auf die Wirtschaft: Lebensmittel machen nur einen kleinen Teil der Gesamtex- porte nach Russland aus, und Amerika ist entschlossen, sich nicht wieder tiefer in den Konflikt im Irak hineinziehen zu lassen.

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Problematischer ist da schon die Lage der europ�ischen Wirtschaft. Angesichts einer Teuerungsrate von mageren 0,4 Prozent ist die Region nur einen Wimpernschlag von einer Deflation im Stile Japans entfernt. Daher ist Mario Draghis Z�gern, eine umfassende quantitative Lockerung einzuleiten, beunruhigend wenn auch verst�ndlich. Denn die rechtlichen Grundlagen f�r eine solche Ma�nahme sind vor allem in Deutschland noch nicht gekl�rt. Was die Situation in den USA anbelangt, so gehe ich davon aus, dass die schlechten Nachrichten von der Zinsfront bereits vollst�ndig eingepreist sind. �ber ein Jahr ist es her, seit der damalige Fed-Chef Ben Bernanke das Drosseln der Anleihek�ufe ank�ndigte. Also d�rfte inzwischen wirklich jeder dar�ber im Bilde sein, dass die quantitative Lockerung im Oktober auslaufen wird. Kein Zweifel kann au�erdem daran bestehen, dass der n�chste Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik eine moderate Zinserh�hung sein wird. Auch das ist wirklich nichts Neues. Aber es gibt noch andere Gr�nde, weshalb ich die j�ngsten Kursverluste lediglich f�r eine gesunde Korrektur halte. So sind die Marktschwankungen nach wie vor geringer als angesichts der geopolitischen Ereignisse zu erwarten w�re, die aktuell die Schlagzeilen bestimmen. Dabei spielt die allgemeine Stabilit�t der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle. Langsames, aber stetiges Wachstum schafft gute Rahmenbedingungen f�r Unternehmen. Dass die Bereitschaft f�r Fusionen und Akquisitionen aktuell steigt, ist ein gutes Zeichen. Denn �bernahmen ziehen Firmen nur dann in Betracht, wenn ihre Grundstimmung optimistisch ist. Ein Anstieg des Transaktionsvolumens bei Fusionen und �bernahmen um 80 Prozent ver- glichen mit 2013 ist daher ein positives Signal. Und was die Zinsen anbelangt, sind die erwarteten Zinsanhebungen in den USA und in England Ausdruck des Vertrauens der Zentralbanken in die St�rke der wirtschaftlichen Erholung der beiden L�nder. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass steigende, aber vergleichsweise niedrige Zinsen nicht unbedingt ein Problem f�r die Aktienm�rkte sind. Und mit einer solchen Zinsentwicklung ist f�r geraume Zeit zu rechnen.

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Dann w�ren da noch die allgemeinen Kursniveaus: Derzeit sind sie entweder aus gutem Grund hoch wie in den USA, angemessen wie in Gro�britannien und Japan oder g�nstig wie in China und Korea. Und verglichen mit den Alternativen, etwa Staatsanleihen aus den USA und Deutschland, die bei 2,35 Prozent bzw. 1,1 Prozent rentieren, sind auch die Aussch�ttungen, die Aktien in Form von Dividenden liefern, attraktiv. Alles in allem f�hlt sich die aktuelle Entwicklung daher eher an wie eine gesunde Korrektur - angefacht durch die Anlegerstimmung und nicht durch die zugrunde liegenden Rahmenbedingungen. Schaut man sich die in den Jahren 1921 und 1982 begonnenen Bullenm�rkte an, f�llt auf, dass auch sie nach f�nf Jahren eine Verschnaufpause einlegten, bevor sie ihren Aufw�rtstrend wieder aufnahmen. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass die 2009 begonnene Hausse nicht dem gleichen Muster folgen sollte."

Quelle: Investmentfonds.de

Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.

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