Allianz Global Investors: Kapitalmarktbrief Februar 2012
Dennis Nacken, Senior Analyst, Kapitalmarktanalyse von Allianz Global
Investors
Köln, den 03.02.2012 (Investmentfonds.de) - „Depotsinfonie“
Wer als Anleger auf der Suche nach Harmonien ist, sollte derzeit
besser ins Opernhaus gehen. Denn es gab im letzten Monat viel Lärm
und Getöse: Die Kreditherabstufung Frankreichs, Italiens und sieben
weiterer Euro-Staaten durch die Ratingagentur Standard & Poor’s,
das beunruhigende Intermezzo zwischen Staaten und Gläubigern
in Europa und eine in der Summe bisher eher enttäuschende
Berichtssaison. Mit einem Paukenschlag kam der IWF, der mit seiner
jüngsten Konjunkturprognose die Skepsis gegenüber der globalen
Konjunkturentwicklung unterfütterte, jedoch in der Vergangenheit
dem Orchester der Weltmärkte eher hinterherhinkte.
Zur Überraschung vieler blieb ein Trauermarsch an
den weltweiten Börsen aus. Es waren vor allem die
Zwischentöne, die Balsam für die Ohren der Anleger waren:
– Die Kreditherabstufungen waren, wenn man die
Risikoprämien der betroffenen Staatsanleihen betrachtet,
größtenteils bereits eingepreist, so dass positive Aspekte
überwogen. So dürfte der Reformdruck in den europäischen
Ländern erneut zunehmen und gleichzeitig der Anreiz
vergrößert werden, den europäischen Stabilitätsmechanismus
(ESM) zeitnah zu verwirklichen (geplant Juli 2012).
– Die Einkaufsmanagerindizes sind nicht nur in den USA und
China besser als erwartet ausgefallen, sondern auch in Europa
über die wichtige Schwelle von 50 Punkten gestiegen.
– Und die Q4-Zahlen der Unternehmen waren, abgesehen von
positiven Ausnahmen, bis dato zwar etwas schlechter als
erwartet, aber besser als befürchtet.
Insgesamt wird die Schuldenkrise der Industriestaaten
vermutlich noch die nächsten Jahre ein Ohrwurm bleiben. Und
zusätzlich können Misstöne vom Anleihemarkt drohen, denn
die GIIPS-Staaten (Griechenland, Italien, Irland, Portugal und
Spanien) haben im ersten Quartal einen Refinanzierungsbedarf
von 184 Mrd. EUR. Gut nur, dass die renditesuchende Liquidität
auf niedrige Bewertungen, hohe Dividendenrenditen und
historisch gesehen niedrige Aktieninvestitionsquoten trifft.
Ein Orchester von Unternehmens- und Schwellenländeranleihen,
dividendenstarken Aktien und Rohstoffen (auch Gold) sollte für
die nötigen harmonischen Klänge im Depot sorgen.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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